RUPERTITRIDUUM 2025 in St. Peter
25.09.25
Mit einem festlichen Triduum begingen wir in der Erzabtei St. Peter den Weihetag unserer Abteikirche sowie das Hochfest der heiligen Diözesanpatrone Rupert und Virgil.
Die feierlichen Gottesdienste machten deutlich, dass Erinnerung und Glaube untrennbar miteinander verbunden sind und den Menschen bis heute Kraft und Orientierung geben.
Kirchweihfest am 22. September
Der Weihetag der Stiftskirche geht auf das Jahr 1143 zurück, als Bischof Altmann von Trient die nach einem verheerenden Stadtbrand neu errichtete Kirche segnete. Unter Abt Balderich entstand die romanische Basilika mit Haupt- und Seitenschiffen, deren Kern bis heute erhalten ist.
Im festlichen Konventamt erinnerte Erzabt Jakob Auer OSB daran, dass die Kirche ein Ort der Geborgenheit und der Versammlung der Getauften ist. P. Bernhard Röck OSB erschloss in seiner Predigt den historischen Kontext des Weihetages und verwies auf die Mahnung des Apostels Paulus, die Kirche Christi mit Bedacht weiterzubauen (1 Kor 3). Er fragte nach der Erfahrbarkeit der Gegenwart Jesu in den Gottesdiensten von heute und teilte persönliche Eindrücke aus seiner jahrzehntelangen Zugehörigkeit zur Gemeinschaft von St. Peter. Dankbar blickte er auf die Geschichte der Kirche zurück und äußerte die Hoffnung, dass auch kommende Generationen in ihr Heimat und Halt finden.
Hochfest der heiligen Diözesanpatrone Rupert und Virgil am 24. September
Am Vorabend des Rupertitages erinnerte Erzabt Jakob in der feierlichen Vesper an die Aufnahme syrischer Flüchtlinge in St. Peter vor zehn Jahren. „Die größte Herausforderung war damals zunächst die Verständigung, der sprachliche Austausch.“, erklärte der Erzabt. Sprachfähigkeit werde als Grundvoraussetzung gelingender Kommunikation verstanden – ein Charisma, das auch die Heiligen Rupert und Virgil ausgezeichnet habe. Mit ihrer prophetischen Rede hätten sie den Menschen in Salzburg das Evangelium nahegebracht. Heute liege es an den Christen, diese Botschaft mit wachem Blick und offenem Ohr für die Nöte der Menschen weiterzutragen.
Im Pontifikalamt am Festtag begrüßte Erzabt Jakob die große Gottesdienstgemeinde sowie den Festprediger Propst Klaus Sonnleitner Can. Reg. aus dem Stift St. Florian. In seiner Predigt stellte dieser die Bedeutung von „Erinnerungsorten“ in den Mittelpunkt. Glaube lebe nicht nur aus Tradition und persönlicher Erfahrung, sondern auch aus Orten, an denen Gottes Wirken besonders spürbar werde. Solche Erinnerungsorte gebe es viele – vom Heiligen Land bis hin zu alten Kirchen wie Ruprechtshofen, die an die Missionswege des hl. Rupert erinnern. Auch St. Peter mit dem Grab des Heiligen sei ein solcher Ort, der Menschen immer neu im Glauben stärke.
Propst Klaus verwies auf den Hebräerbrief, der mahnt, derer zu gedenken, die den Glauben weitergegeben haben. Es brauche Menschen, die „weitersagen“, aufbauen und trösten – und zugleich Christen, die zuhören und Antwort geben. Das Evangelium erinnere daran, dass Jesu Botschaft letztlich von Gott selbst komme, der Licht in die Dunkelheiten der Welt bringe. Erinnerung, so der Prediger, sei daher nicht bloß Rückblick, sondern ein Raum der Gotteserfahrung, wie schon Augustinus in seinen „Bekenntnissen“ beschrieben habe.
Feierliche Gestaltung
Musikalisch wurden die Liturgien von der Choralschola und einem Ensemble der Stiftsmusik unter der Leitung von Peter Peinstingl mitgestaltet. Am Rupertitag erklang die kleine, jedoch klangschöne „Missa in G-Dur“ von Antonio Caldara (1670–1736).











